Burg Drachenfels

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Die Burg Drachenfels in der Pfalz

Die Burg Drachenfels ist ein Geheimtipp für einen lohnenden Ausflug zu den Felsen in der Pfalz. Spektakulär thront die Ruine auf einem massiven Buntsandsteinfelsen mitten im Pfälzerwald – halb in den Stein gehauen, halb darauf gebaut. Der Aufstieg ist kurz und einfach, aber spannend: Du gehst durch ein natürliches Felsentor, steigst über steile Stufen und enge Felsgänge bis ganz nach oben. Dort erwartet dich ein abenteuerlicher Mischung aus Höhlen, Zisternen, Kammern und einer grandiosen Aussicht über die umliegenden Wälder und Burgen. Die Geschichte der Anlage reicht von den Römern bis zu den Raubrittern. Wenn du in der Gegend der Altschlossfelsen Urlaub machst, solltest du dir das einmal anschauen.

Burg Drachenfels – Spuren einer gewaltigen Vergangenheit

Wenn du heute durch das steinerne Burgtor der Ruine Drachenfels in der Pfalz schreitest, kannst du dir kaum vorstellen, wie mächtig diese Anlage einmal war – und welche wechselvolle Geschichte sie erlebt hat. Die Gründung der Burg geht vermutlich auf das Jahr um 1200 zurück. Schon 1209 taucht erstmals die Adelsfamilie „von Drachenfels“ in Urkunden auf – benannt nach dieser Anlage hoch oben im Pfälzerwald. Einige Jahrzehnte später wird die Burg zum Lehen der Abtei Klingenmünster – ein mächtiges Kloster, das über viele Besitzungen im südlichen Rheinland verfügte.

Doch das frühe 14. Jahrhundert war keine ruhige Zeit. Bereits 1335 wurde die Burg durch ein Kontingent der Reichsstadt Straßburg belagert, eingenommen und niedergebrannt – wahrscheinlich, weil die damaligen Herren als Raubritter galten. Doch man baute rasch wieder auf, stärker und wehrhafter als zuvor. Spätestens jetzt wurde der Drachenfels zu einer Ganerbenburg – das heißt, mehrere Adelsfamilien teilten sich die Burg gleichzeitig, jeder mit seinem eigenen Wohnbereich und Rechten. Ein regelrechter Burg-WG-Betrieb, wie er in der Pfalz häufig war.

Einer der bekanntesten Bewohner: Franz von Sickingen, ein Reformritter und Hauptmann der Burg seit 1510. Als sich 1523 die Fürsten gegen ihn und seine Politik erhoben (der sogenannte Fürstenbund), wurde der Drachenfels erneut belagert – diesmal endgültig zerstört. Seit diesem Jahr liegt die Burg in Trümmern.

Die Ruine heute – mehr als nur Mauern

Die Burg Drachenfels ist in den Felsen hineingebaut
Die Burg Drachenfels ist in den Felsen hineingebaut
Aufgang in die Burg Drachenfels
Aufgang in die Burg Drachenfels

Trotz der Zerstörung bietet dir die Ruine eine erstaunlich greifbare Vorstellung vom damaligen Leben und der Wehrtechnik. Besonders spannend: Der Aufstieg zur Oberburg, den du über drei steile, aus dem Fels gehauene Treppen bewältigst. Hier siehst du Zisternen, Felskammern, Keller und schmale Gänge direkt im Buntsandstein – ein echtes Labyrinth im Stein.

Ober- und Unterburg im Überblick:

🔹 Oberburg

  • Zwei steil aufragende Felsen tragen die Kernbereiche der Oberburg.
  • In den Felsen: Felskammern, Gänge, Zisternen – teilweise mehrgeschossig.
  • Der „Backenzahn“ – der Rest des Bergfrieds – ist das Wahrzeichen.
  • Ganz oben erwartet dich ein atemberaubender Panoramablick.

🔹 Unterburg

  • Hier findest du noch Gebäudereste an der Südseite des Felsens.
  • Besonders eindrucksvoll: ein älterer Torturm aus Buckelquadern mit Gewölben und Spindeltreppen.
  • Dazu ein gewölbter Keller mit Brunnen oder Zisterne, Teil eines mehrphasigen Ostgebäudes.
  • Ringmauerreste und ein runder Eckturm sind am westlichen Ende erhalten.

Einst war sogar eine Drachenfigur in die östliche Wand der Kernanlage eingeritzt – das alte Wahrzeichen der Burg. Leider wurde sie später teilweise beschädigt. Trotzdem ist der Ort voller Atmosphäre und Symbolik – du spürst bei jedem Schritt, dass hier Geschichte geschrieben wurde.

Persönliches Fazit

Dieser Ausflug war für mich ein echtes Highlight. Die Burg Drachenfels in der Pfalz ist nicht nur schöner gelegen als ihr Namensvetter im Siebengebirge, sie wirkt ursprünglicher, abenteuerlicher und viel geheimnisvoller. Du steigst nicht einfach nur auf einen Hügel mit Aussicht – du gehst hinein in einen Felsen, in dem die Burg noch immer lebt: in ihren Mauern, Gängen und Schatten. Und das Beste: Du kannst frei durch die Ruine streifen, erkunden, erleben – ohne Eintritt, ohne Zäune, aber mit Respekt vor dem, was hier war. So etwas habe ich wirklich nirgendwo anders in dieser Form gesehen.

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